Der Orden
Die Gesellschaft Mariens ist eine marianische Kongregation, doch sie hat weder eine neue Praxis der Marienverehrung entwickelt, noch eine besondere Form gefördert. Maristen ehren einerseits Maria, wie die katholische Kirche es generell tut. Andererseits ist die Dynamik eines einzigen Tages und des gesamten maristischen Lebens darauf gegründet, gleichsam Maria zu sein. Das Salve Regina am Morgen, am Mittag und am Abend prägen den Tag einer Kommunität und erinnern ihre Berufung.

Das erste maristische Paradox: Bezüglich sichtbarer Marien­verehrung die am wenigsten marianische Kongregation zu sein und zugleich die am meisten marianische, was ihre ureigenste Natur angeht.


Apostolische Sendung

Die Maristen sind eine apostolische Ordensgemeinschaft in der Kirche. Sie sind eingeladen, den Blick auf das reiche Beispiel zu richten, das in Maria gegeben ist.

Maristen hören auf die Bedürfnisse der Menschen in einer Haltung, die von Maria inspiriert ist und von ihrer Art, die Kirche des Anfangs zu unterstützen – wie dies ist in der Apostelgeschichte beschrieben ist (Apg 1, 14). Sie ist das Modell einer erneuerten Kirche.

Ordensgründer Jean-Claude Colin hatte eine marianische Vision von Kirche, die einem neuen Stil, einem neuen Ansatz in Bezug auf Macht, pastorale Arbeit und persönliche Lebens­weise folgen soll.






Maria im Neuen Testament und im Geheimnis
der Dreifaltigkeit


Die Tatsache, dass Maria im Neuen Testament nicht oft erwähnt wird, macht ihre Präsenz deutlich: verborgen, aber da. Nicht groß im Gespräch und doch wirksam.

Auf vielfältige Weise drückt das Magnifikat am besten unsere Antwort auf den geheimnisvollen Anspruch des dreieinen Gottes aus. Maria nimmt ihre menschlichen Wirklichkeiten an, ihre Niedrigkeit im Angesicht der Größe Gottes. Gerade durch ihre Niedrigkeit und Offenheit, ihre Bereitschaft, ja zu sagen, konnte Gott große Dinge tun. Dies ist das zweite maristische Paradox, das Paradox der Gnade, wie es in Christus und Maria zum Ausdruck kommt.

Jean-Claude Colin erkannte dieses Geheimnis der Gegenwart Gottes: »Wir Maristen sind berufen, große Dinge für Gott zu tun – gleichsam auf unbekannte und verborgene Weise, demütig wie Maria. Dies soll sich auch in unserem Lebensstil widerspiegeln.«


Nachfolge Jesu

Maria war bereit, ihrem Sohn zu folgen und Teil der Gemein­schaft der ersten Glaubenden zu sein. Dies führte sie nach Bethlehem, nach Ägypten, in das verborgene Leben in Nazareth, an den Fuß des Kreuzes, in die Gemeinschaft der Urkirche und zum geliebten Jünger nach Ephesus. Wichtig ist hier nicht so sehr historische Genauigkeit, sondern die Haltung, die uns vorgestellt wird: Mit ihrem Sohn zu sein, mit seiner Kirche zu sein.

Colin erkannte, dass unsere Zeit aktive Ordensleute braucht. Von der Pfarrei in Cerdon aus, wo er seine Inspiration erhielt und einen grundlegenden inneren Wandel durchlebte, zog er weiter in die Berge des Bugey. In der Bischofsstadt Belley leitete er eine höhere Schule. Wie Maria handelten er und seine Mitbrüder, um die Kirche vor Ort zu unterstützen. Gleichwohl war die Gesellschaft Mariens von Beginn an missionarisch und international ausgerichtet.



Die Laienmaristen: Boten des Evangeliums.


Maristische Apostolate

Maristen sind Ordensleute, die das Haus Marias neu leben,
die das Außergewöhnliche in der täglichen Routine leben
wie Maria.

Gemeinsames und persönliches Gebet erlaubt es, in Gottes Gegenwart zu leben und geisterfüllte Menschen zu werden, wie Maria es war. Colin glaubte an die Bekehrung durch das Gebet. Gottes Gnade kann so viel mehr erreichen als unsere eigenen Unternehmungen.

Eine maristische Gemeinschaft ist berufen, die Kirche vor Ort zu unterstützen und nach dem Bild Marias zu erneuern – als Ordenschristen, in Einheit mit den Bischöfen.


Das menschliche Gesicht der Gnade
ist Barmherzigkeit


Colin nannte die Maristen Instrumente der göttlichen Barm­herzigkeit. Er verstand seine Zeit. Dem Beispiel Marias zu folgen lehrte ihn, das Verlangen des modernen Menschen nach Freiheit zu respektieren, während man Einzelnen oder Gruppen dient.

Die frühen Apostolate sind immer noch Apostolate von heute. Sie variieren entsprechend der jeweiligen lokalen Kultur – immer offen und bereit wie Maria es war.

P. Alois Greiler SM

Pater Alois Greiler Pater Dr. Alois Greiler
war bis 2016 Regionaloberer der deutschen Maristenpatres und -brüder und arbeitet
jetzt in Dublin
.




Texte zur Spiritualität der Maristen stehen hier als PDF-
Dokumente zum Download bereit. Bitte klicken Sie jeweils
auf die Titelzeile.


Die Maristenfamilie

Exerzitienvorträge zur vertieften Reflexion maristischer Spiritualität. 68 Seiten.

Lourdes und die Maristen

Berührungspunkte zwischen Bernadette Soubirous und Lourdes als Wallfahrtsort mit den Maristen. 2 Seiten.

Maristische Betrachtungen

»Den in dieser Welt verborgenen Gott sehen lernen.«
14 Seiten.


Jean-Claude Colin

Geistliche Portraits des Gründers der Maristen. 12 Seiten.




Maristenpatres und -brüder
Europäische Provinz der Gesellschaft Mariens
Region Deutschland




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